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Geschwister-Scholl-Realschule fortschrittlich digitalisiert

2020-11-27_Schwaebische_Zeitung_Riedlingen_-_27-11-2020-1_page1_image4.jpgDie Riedlinger Geschwister-Scholl-Realschule stellt ihr IT-Netzwerk-Konzept vor

Schwäbische Zeitung, 27.11.20

Die Corona-Pandemie beeinflusste auch am Montagabend eine Vielzahl von Themen im Riedlinger Gemeinderat: Haushalts-Verlauf, Jugend- und Schulsozialarbeit sowie den Digitalpakt Schulen. Dass von Vorteil ist, wenn man an einer Schule sich schon länger Gedanken um die Digitalisierung gemacht hat, zeigte sich bei der Vorstellung des Netzwerk-Konzeptes der Geschwister-Scholl-Realschule. An ihm sollen sich auch die Joseph Christian-Gemeinschaftsschule und die Förderschule orientieren. So saßen nicht nur Werner Rieber, Rektor der Geschwister-Scholl-Realschule, und Tamer Berber, Lehrer an derselben Lehranstalt, am Ratstisch, sondern auch die Leiter der beiden anderen städtischen Schulen, Martin Romer und Christof Gerster, verfolgten als Zuhörer die Ausführungen.

100 Notebooks für Schüler der Riedlinger Schulen

Seit einem Jahr beschäftige sich die Realschule mit dem Thema, so Rieber, der betonte, das Konzept sei völlig losgelöst von Corona entwickelt worden und schon lange geplant, wie auch die Ausstattung mit WLAN. Die 116 000 Euro aus dem Digitalpakt II, einem Corona-Sofortprogramm des Landes, seien zur Anschaffung von Notebooks und der notwendigen Infrastruktur für ihren Betrieb genutzt worden. 40 für die Realschule, 40 für die Gemeinschaftsschule und 20 für die Förderschule. Sie seien als Leihgeräte für die Schüler eingesetzt und könnten auch mit nach Hause genommen werden. Eingesetzt würden die digitalen Geräte – eigene und geliehene – nicht nur im Homeoffice, sondern auch im Präsenz-Unterricht. Die Schüler könnten ihre Arbeit von ihrem Platz nach vorne projizieren, auch um individuelle Probleme mit dem Lehrer zu besprechen.

Mehr als 90 Prozent der Schüler seien somit digital erreichbar, betonte Tamer Berber. Er ist der Lehrer, der sich in der Geschwister-Scholl-Realschule mit Kollegen zusammen um das Netzwerk-Konzept gekümmert hat, so zum Beispiel drei Wochen während der Sommerferien. Er unterstrich die Einsatzmöglichkeiten, die man braucht: Man müsse Videokonferenzen abhalten und chatten können und benötige ein Aufgaben-Management, um Aufgaben lösen und korrigieren zu können. Er stellte dem Gemeinderat das Netzwerk-Konzept der Geschwister Scholl-Realschule vor, das sich am Industriestandard orientiert, sachgerecht genutzt und professionell gepflegt werden kann.

Die Handhabung des Netzwerks soll einfach sein

Zwei Komplexe stehen dafür im Vordergrund: Das Konzept soll alle technischen Funktionen für den schulischen Alltag bieten. Es berücksichtige dabei nicht nur den einfachen IT-Einsatz im Unterricht, sondern solle auch alle wesentlichen Elemente der digitalisierten Unterrichtssteuerung ermöglichen. Private und schulische Geräte von Schülern und Lehrern stünden dafür zur Verfügung. Zu unterstützen gelte es auch die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Verwaltung mit digitalen Werkzeugen. Der Anspruch: eine möglichst einfache Handhabung und gleichzeitig den nötigen Komfort für effektive Arbeitsabläufe. Erfüllt werden müssten zudem datenschutzrechtliche Vorgaben.

Das Netzwerk besteht aus vier verschiedenen Netzen, wobei Berber wichtig war, dass Verwaltungs- und Unterrichtsnetzwerk getrennt sind – mit jeweils eigenen Servern zur Authentifizierung, Datenspeicherung und weiteren Funktionen. Als vorteilhaft erkannte er, dass nach dem Anmelden an einem Arbeitsplatz keine weiteren Passwörter notwendig sind, um zusätzliche Dienste zu nutzen. Dies erleichtere und beschleunige das Arbeiten für alle Benutzer, unabhängig davon, an welchem Gerät die Anmeldung erfolgt sei.

An das Unterrichtsnetzwerk sind sämtliche Arbeitsplätze aller Unterrichtsräume angebunden. Das WLAN-Netz im Schulhaus wird allein darüber bereitgestellt. So könnten über entsprechend konfigurierte Richtlinien sowohl schulische als auch private Geräte von Lehrkräften und Schülern differenziert zugelassen werden, erklärte Berber. Lehrkräfte könnten auf eine ständige Verbindung zurückgreifen, auch auf ihren privaten PCs. Die eigenen Geräte der Schüler erhielten eine Verbindung nur nach Freischaltung durch Lehrkräfte und dies zeitlich begrenzt.

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Rektor Werner Rieber und Techniklehrer Tamer Berber (von links) informierten den Riedlinger Gemeinderat über das Netzwerk-Konzept der Geschwister-Scholl-Realschule Riedlingen. (Foto: Waltraud Wolf)

Leistungsfähige Infrastruktur für flexiblen Unterricht

Berber unterstrich die Notwendigkeit eines leistungsfähigen Internetanschlusses und betonte, der sei gegeben. Gerade auch zu Corona-Zeiten seien die Voraussetzungen für externes Arbeiten deutlich geworden – mit dem Bedarf eines jederzeit einsatzbereiten Fernunterrichts. So könnten schuleigene mobile Geräte räumlich entfernt verwaltet werden. Eingestellt ist man bei schwachen Internetverbindungen auch auf digitales Arbeiten offline, so für das Erstellen und Bearbeiten von Dokumenten und zwar über Lizenzen für Desktop-Apps.

Das Resümee von Bürgermeister Marcus Schafft war: Es gehe um eine weitreichende Veränderung der Schullandschaft. Man wolle im Interesse aller Schüler aktiv das nutzen, was das Land biete, und andere Schulen der Stadt in das Netzwerk-Konzept einbinden. Nicht nur gelte sein Dank Tamer Berber und seinen Kollegen für das Engagement. Der Dank wurde erwidert: an die Stadtverwaltung, insbesondere an das Bauamt und die Kämmerei. Rektor Rieber sagte, ohne die Unterstützung der Stadtverwaltung könne man nicht so tatkräftig sein.

Autor: Ingrid Reis 03.12.2020