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Die Kreide hat weitgehend ausgedient

Dank Digitalpakt bekommen die Riedlinger Schulen modernste Technik in ihren Räumen

Erst auf den zweiten Blick ist erkennbar, dass die Tafel hinter den Lehrern ein interaktives Display ist. Schulleiter Sebastian Saile (von links), Medienexperte Tamer Berber und Konrektorin Alice Vollmayer präsentieren die neueste Technik. (Foto: Mechtild Kniele)

Die Schulen unter der Trägerschaft der Stadt Riedlingen - die Geschwister-Scholl-Realschule, die Joseph-Christian-Gemeinschaftsschule, sowie die St. Gerhard-Schule - werden mit modernster Technik ausgestattet. Den Stein ins Rollen brachte Tamer Berber, Technik- und IT-Lehrer an der Realschule, der bereits vor Jahren federführend einen Mediennutzungsplan ausgearbeitet hatte, welcher nicht nur die Stadtverwaltung überzeugte, sondern auch Voraussetzung war, um an Gelder, die der Bund zur Verfügung gestellt hat, zu kommen. 20 Prozent der Kosten trägt die Stadt. Nun geht es an die zeitaufwendige Umsetzung.

Vor der Schule stehen riesige Lastwagen und gleichzeitig große Schrottcontainer. Sie kündigen größere Bau- beziehungsweise Umbaumaßnahmen an. Vor den Klassenzimmern im Erd- und im Untergeschoss stehen große Pakete, die mit hochmoderner Technik beladen sind. Nebenher läuft der Schulbetrieb fast reibungslos, denn die Schulleitung hat einen akribischen Plan gemacht, wann welche Räume „umgebaut" werden können: vormittags wird in den Fachräumen gearbeitet und nachmittags sind die Klassenzimmer dran. So sah es in der Geschwister-Scholl-Realschule bereits vor Weihnachten aus. Bis Februar soll die neue Technik auch in den andren Schulen einziehen.

In den Zimmern wurden sämtliche Tafeln abmontiert und teilweise entsorgt, und durch ein sogenanntes „interactive Pilon" ersetzt. Dies ist mit einem Touchscreen ausgestattet, selbstverständlich mit dem Internet verbunden, und jeder Benutzer kann es mit seinem Handy, I-Pad oder Laptop steuern. Pandemiebedingt besitzt jeder Kollege bereits ein eigenes I-Pad; das notwendig geworden ist durch den häufigen Online-Unterricht in den vergangenen beiden Schuljahren. Das Multimedia-Display ersetzt eine Tafel. Man kann auf ihm schreiben, sei es mit den Fingern oder einem speziellen Stift. Um es ganz authentisch wirken zu lassen, kann man sich den grünen Hintergrund und die Linien oder Karos einer bislang üblichen Wandtafel auf das Display projizieren lassen.

Rechts und links des Displays befinden sich zwei schmale „Whiteboards", die ebenso genutzt werden können, ohne das Display zu verdecken. Auch diese lassen sich nochmals aufklappen, sodass im Innern eine übliche Tafel zum Vorschein kommt, auf der mit Kreide geschrieben wird. Das ist beispielsweise wichtig für Hausaufgaben, die dort notiert werden können und ein paar Tage sichtbar bleiben. Dieses Paket wird noch ergänzt durch eine hochwertige Dokumentenkamera. Unter diese kann man beschriftete Blätter legen, aber auch Versuche in den naturwissenschaftlichen Fächern zeigen und alles auf das Display projizieren. „Besonders gut ist, dass diese Displays für alle Lichtverhältnisse geeignet sind", meint Sebastian Saile, der die Schule kommissarisch leitet. „Das kann ein Beamer in der Regel nicht. So ist unsere drei Jahre alte Technik in einigen Klassenzimmern schon wieder überholt, aber bleibt bestehen."

Moderne Software ist bereits auf den Geräten aufgespielt. Mit kleinen „Apps" auf dem Handy oder I-Pad kann man alles komfortabel steuern. Damit die Schüler nicht unbefugt zugreifen, ist das System kennwortgeschützt. Ein gutes Soundsystem ergänzt das Technikpaket, und bei der Planung wurde auch auf die Wünsche und auf den Bedarf der einzelnen Fachschaften eingegangen. So ist der Sound im Musiksaal beispielsweise besonders gut und im Fach Bildende Kunst sehen die Seitentafeln etwas anders aus. Das Kollegium ist geschult und wird noch eingewiesen in die neue Technik. Tamer Berber ist ein geduldiger Erklärer und ganz optimistisch: „Fast alle meiner Kolleginnen und Kollegen sind bereits vertraut mit ihrer Software und werden sehr schnell das moderne interaktive Display bedienen lernen."

Die notwendigen Umbauarbeiten werden sich bis in den Februar hineinziehen, und dann sind die Riedlinger Schulen gut aufgestellt mit allen Voraussetzungen für einen modernen Unterricht.

SZ-Pressebericht vom 14.01.2022 und Foto: Mechtild Kniele

 

 

 

 

Autor: Ingrid Reis 17.01.2022